Wenn der Name Squarsoft (heute SquareEnix) fällt, denkt man automatisch gleich an hochkarätige RPG‘s wie Final Fantasy & co. Hätte Anfang 1997 jemand gesagt, dass die Rollenspielspezialisten an einem Arcade Shoot‘em up arbeiten, so hätte man ihn höchstwahrscheinlich für verrückt erklärt. Doch genau dies war Ende 1997 der Fall!

Doch kann sich Squaresoft, die bis dahin keine Erfahrung mit Shoot‘em up‘s hatten, gegen die grossen Shooter von den Spezialisten Taito, Konami, Technosoft, Irem & co. behaupten?

Als Hintergrundgeschichte von Einhänder dient futuristisches Szenario wonach es nach der Kolonisierung des Mondes und des Mars zum ersten interstellaren Krieg zwischen Erde und Mond kam. Erst schien es, dass die technische Überlegenheit der Mond Streitkräfte den Krieg für sich entscheiden werden. Doch Aufgrund der immer knappen werdenden natürlichen Ressourcen gelingt es der Streitmacht der Erde (Empire) das Blatt zu wenden. Als letzten Mittel setzen die Mondstreitmächte auf so genannte Suizid Einsätze von hoch modernen Raumgleitern, den Einhändern.

Nach dem super gerenderten Intro folgt gleich der nächste Shock. Die Spielgrafik des Games ist einfach nur der Hammer und lässt jedem die Kinnlade runterfallen. Das Spiel glänzt nur so von grafischen Finessen, angefangen von den vielseitigen Licht & Transparenz Effekten bis hin zu der absoluten Detailverliebtheit von Raumschiffen & Gegnern. Je nachdem wie ein Gegner getroffen wurde explodiert dieser individuell und stürzt krachend in die Tiefe. Was hier grafisch geboten wird ist schlicht der nackte Wahnsinn.

Auch Soundtechnisch überzeugt der Titel auf ganzer Linie. Pushende Techno & Synti Rythmen treiben die spektakuläre Action voran. Untermalt wird das ganze von sensationell krachenden Explosionen und Soundeffekten. Dazu kommt, dass selbst die japanische Version komplett mit deutscher und englischer Sprachausgabe daher kommt und so besonders Bossgegener absolut bedrohlich & dramatisch in Szene setzten.

Zu meckern gibts eigentlich nur, dass einige Explosionen etwas pixelig aussehen und einige Objekte im Hintergrund etwas spärlich texturiert sind.

Doch zunächst geht es mal darum eure Optionen festzulegen. Im dazugehörigen Menu können Optionen wie Schwierigkeitsgrad und Steuerung eingestellt werden. Während man auf Easy relativ schnell Erfolge verbuchen kann, so beisst man sich auf Normal bereits die Zähne aus. Nebenbei gibt es auch noch eine Art Gallery wo nach und nach Bilder in HiRes freigeschaltet werden können.

Anschliessend habt ihr die Wahl zwischen drei verschiedenen Fightern welche mit unterschiedlicher Waffenhandhabung ganz andere Taktiken erfordern..

Das besondere am Spiel sind aber definitiv die Waffensysteme. Ausser dem Standard Schuss sind sämtliche Waffen Munitionsbegrenzt und müssen von den Gegnern geklaut werden. Dadurch entsteht eine unheimlich wichtige taktische Komponente, denn mit der falschen Bewaffnung oder leeren Magazinen sieht es für euch ganz schlecht aus. Doch damit nicht genug, denn nebenbei lassen sich auch Gegner mit brennenden Antriebsdüse eures Fighters vernichten! Zusätzlich verfügt ihr noch über den Manipulator (Einhänder) mit dem sich Gegner quasi im Nahkampf erledigen lassen und man kann damit Geschosse abwehren. So bringen es Profis auch fertig das ganze Spiel durchzuspielen ohne einen einzigen Schuss abzugeben!

Als wäre das noch nicht alles, liefert Squaresoft neben der tollen Technik & Gameplay auch noch ein absolut hervorragendes Leveldesign mit vorbildlicher Lernkurve ab. Es ist wirklich erstaunlich was Squaresoft mit ihrem ersten Shoot‘em up hier abliefert. Mit einem Schlag hat man selbst der erfahrenen Konkurrenz gezeigt wie der Hase läuft und nebenbei ein erfrischend anders Spiel abgeliefert.

Leider ist bis heute kein Nachfolger erschienen, doch das ist vielleicht genau gut so.